Projektidee / projektowa ideja
Die Sagenfigur Krabat ist aus den Büchern von Otfried Preußler und Jurij Brězan und nicht zuletzt den zahlreichen Verfilmungen weit über Deutschland hinaus bekannt. Insbesondere nach der Wendezeit kamen viele Besucher aus den alten Bundesländern nach Schwarzkollm um auf Krabat's Spuren die sagenumwobene "Schwarze Mühle" zu entdecken. Zum damaligen Zeitpunkt gab es im Koselbruch aber nur eine alte Scheune, die nichts von der Geschichte Krabats erahnen ließ. Inspiriert von den Gästen und dank der freireisenden Wandergesellen begann im Juni 2006 die einmalige Baugeschichte der einst in Flammen aufgegangenen Schwarzen Mühlen im Koselbruch von Schwarzkollm.
Mit dem Ziel, die „Schwarze Mühle“ als einzigartiges Kulturangebot in der Lausitz erlebbar werden zu lassen, gründete sich am 8. März 2005 der Verein "Krabatmühle-Schwarzkollm e.V.". Orientiert am historischen Schauplatz wird seit dem im Koselbruch eine Erlebniswelt rund um die Figur „Krabat“, den „sorbischen Faust“ und guten Zauberer Realität.
Im Sommer 2006 gewährleisteten über 100te freireisende Wandergesellen das Baugeschehen im Koselbruch. Für Unterkunft und Verpflegung sorgten die Schwarzkollmer.
2008 entstehen das Gesindehaus und der Laubengang. 2009 wurde eine denkmalgeschützte Scheune aus Dubring als "Schwarze Mühle" umgesetzt und mit dem Bau des Mühlenturms (Mühlentechnik, Wasserrad) begonnen. Durch die Umsetzung einer denkmalgeschützten Scheune aus Sollschwitz konnte sie als "Mühlenscheune" erhalten werden. Der Bau der Toilettenanlage und eines Parkplatzes bilden den Grundstein für eine reibungslose Basisbetreuung der Gäste.
Die Premiere des Kinofilms "Krabat" im Jahr 2008 brachte Schwarzkollm und der ganzen KRABAT-Region viel Aufmerksamkeit und beflügelte auch alle Akteure im Koselbruch.
War es 2006 das Baugeschehen das anfänglich ca. 2.000 Besucher nach Schwarzkollm lockte, so erwarten die Gäste zwischenzeitlich viele Aktivangebote. Im Jahr 2012 besuchten uns mehr als 33.000 Gäste aus ganz Deutschland sowie aus Japan, der Schweiz, England und den slawischen Ländern.
Das Gemeinschaftsprojekt leistet in der Region einen erheblichen Beitrag zur Wiederbelebung ihrer eigenen und ursprünglichen Identität und bündelt und vernetzt Initiativen wie:
- Vermittlung der Krabatsage, insbesondere für Kinder und Jugendliche und natürlich Gäste der Region
- Erhalt und Pflege des sorbischen Sprache und des Brauchtums sowie des Kunsthandwerks
- Vernetzung der Lebensstationen von Krabat (Orte in der KRABAT-Region) auf einem KRABAT-Radwanderweg
- Unter dem Motto „Ein Dorf spielt Theater“ haben über 80 freiwillige Helfer bzw. Darsteller 2012 die ersten KRABAT-Festspiele zu einem Erfolg bei den Gästen und Mitwirkenden geführt
- Entwicklung und Durchführung von thematischen Führungen und Veranstaltungen
- Aufnahme der Krabatsage in den sächsischen Lehrplan ( in den alten Bundesländern schon länger Bestandteil).
Mit dem Projekt KRABAT-Mühle wurden die eigenen Wurzeln als Stärke erkannt und die damit verbundenen Werte in die Neuzeit übertragen - damit übt das Projekt in vielerlei Hinsicht eine Vorbildfunktion aus. Das schließt Aspekte der Daseinsfürsorge mit ein. Krabats Leben und seine Fähigkeiten geben den Rahmen sorbische Traditionen zu bewahren und mit Leben zu erfüllen, die dörfliche Gemeinschaft entgegen dem demographischen Trend zu stärken und mit dem Erhalt von Baukultur und ihrer touristischen Nutzung die Infrastruktur für alle zu erhalten.
Krabat – eine Idee mit Alleinstellungsmerkmal, Engagement, Herzblut, Ehrgeiz, Ausdauer, regionaler Verbundenheit und ein Miteinander von Jung und Alt lässt eine Vision Wirklichkeit werden. Entstanden durch ein Netzwerk vielfältiger Akteure im Dorf und in der Region ist die authentische Geschichte von Krabat alias Johann von Schadowitz als Erlebnisangebot einmalig in Deutschland.
Unserer ehemaligen Bürgermeisterin, Ortsvorsteherin, Vereinsvorsitzenden und Preisträgerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande - Frau Gertrud Winzer - ist es zu verdanken, dass die KRABAT-Mühle keine Vision blieb, sondern Realität wurde.