Wandergesellen
Mit dem Ziel, die KRABAT-Mühle wieder aufzubauen, gründete sich 2005 der Verein „Krabatmühle Schwarzkollm e.V“. So konnte das Bauland gekauft, Material zum Mühlenbau beschafft und Fördergelder beantragt werden. Auf der Suche nach weiteren Helfern sprach der Verein auch die Wandergesellen an, die durch Schwarzkollm kamen und erfuhren von der Möglichkeit einer Sommerbaustelle. Dafür suchen die Wandergesellen jedes Jahr gezielt gemeinnützige, soziale Projekte aus, die dann von vielen Gesellen durch ihre Arbeit unterstützt werden. Der Verein stellte im Januar 2006 sein Projekt vor, begeisterte damit die Wandergesellen und hatte das Glück, unterstützt zu werden.
Über 100 Wandergesellen machten sich daher im Sommer 2006 auf den Weg nach Schwarzkollm. Die Fördermittel waren zwar noch immer nicht bewilligt, aber das Baumaterial war schon auf der zukünftigen Baustelle: Holz aus den Wäldern um Schwarzkollm und Abrissmaterialien wie Ziegelsteine, Dachziegel, Granit uvm.
Der 10. Juli 2006 war ein historisches Datum für Schwarzkollm und für den Verein. In Sichtweite der originalen „Schwarzen Mühle“ wurde damals der Grundstein für das erste Gebäude der neuen KRABAT-Mühle gelegt. Die Wandergesellen hatten trotz fehlender Fördermittel einfach angefangen, bauten zunächst nicht die KRABAT-Mühle sondern das Gesindehaus, das ihnen seither im Gegenzug jederzeit als Quartier offen steht, und den Laubengang. Sie sägten Bretter und Balken zurecht, schleppten Steine und Stämme, übernahmen Maurer- und Zimmermannsarbeiten, bauten Tische, Bänke und Wegweiser.
Die Schwarzkollmer Bürger zollten den Wandergesellen ihnen Dank – ganz nach alter Tradition mit Kost und Logis. Zahlreiche Familien stellten ihnen Quartiere bereit, wuschen teilweise sogar ihre Wäsche, unterstützten sie mit Sachspenden aller Art. In der Küche der Freiwilligen Feuerwehr wurden die Mahlzeiten zubereitet. Die zahlreichen Schwarzkollmer Vereine luden die Wandergesellen mit ein zum Grillfest, zum Chorsingen zum Linedance, zur Highlandparty. Auf diese Weise hat nahezu jeder Einwohner am Bau mitgeholfen.
Am 18. August konnte Richtfest am Gesindehaus gefeiert werden. Innerhalb weniger Wochen erbauten die Wandergesellen so ein außergewöhnliches Gemeinschaftswerk, das zudem große Unterstützung durch die Stadt Hoyerswerda sowie deren Berufsfeuerwehr, durch Sponsoren hinsichtlich der Bereitstellung von Material und Baugeräten aber auch durch Geldspenden der Bevölkerung fand.
Seither riss das Interesse an der KRABAT-Mühle nicht mehr ab. Ständig kommen neue Wandergesellen dorthin, um zu helfen. Sie erbauten unter anderem den Spielplatz und die Treppen in der Mühlenscheune. Den Raben Tonda am Gesindehaus schnitzte ebenfalls ein Wandergeselle.